Tag der Arbeit in der Pandemie – Solidarität ist Zukunft

Bild: Privat

 

Zum zweiten Mal begehen wir den „Tag der Arbeit“ unter Pandemiebedingungen. Sicherlich würden wir jetzt alle lieber live einer Kundgebung lauschen und für unsere Anliegen werben. Aber da wir alle das diesjährige Motto – „Solidarisch durch die Krise“ – nehmen, wird dies eben ein weiterer besonderer 1. Mai.

Die Corona-Krise stellt uns alle auf eine harte Probe. Auch deshalb ist es wichtig zum 1. Mail daran zu erinnern, dass diese Krise nur gemeinsam und solidarisch zu bewältigen ist. Aber neben dem Schutz der Gesundheit müssen Beschäftigung, gute Arbeitsbedingungen, starke Mitbestimmung und eine faire Entlohnung auch nach der Pandemie unsere Ansprüche für den Arbeitsmarkt sein!

Viele Berufsgruppen sind in der Pandemie besonders gefordert und ihnen wurde viel Wertschätzung entgegengebracht. Anerkennung und Wertschätzung dürfen sich aber nicht auf warme Worte und Applaus beschränken.

Und gerade in der Pflege sowie im gesamten Gesundheitssektor sind gute Arbeitsbedingungen und eine faire Bezahlung von noch viel größerer Bedeutung als ohnehin schon. Für Pflege und Fürsorge im Beruf, aber auch zu Hause sind noch immer überwiegend Frauen zuständig – mit Auswirkungen auf Einkommen und Rentenvorsorge. Um auf diese Ungerechtigkeit hinzuweisen gibt es am 1. März den Equal Care Day. Doch auch am Tag der Arbeit kann hierauf nochmal ausdrücklich hingewiesen werden.

Denn weit über 80 % der professionellen Care-Arbeit leisten hierzulande Frauen. Das zeigen Statistiken der Bundesagentur für Arbeit und des Statistischen Bundesamts. Allein in Pflegeberufen liegt der Frauenanteil bei rd. 85 %, in ambulanten Diensten sogar bei 87 %. 34 % der berufstätigen Frauen sind in sogenannten Care-Berufen tätig.

Der Beitrag, den Menschen in der Care-Arbeit – egal ob bezahlt oder unbezahlt – zum Wohle des Funktionierens unserer Gesellschaft beitragen, wird systematisch unterbewertet.

Es ist eine Frage der Gerechtigkeit, diese wichtige und überwiegend von Frauen geleistete Arbeit anzuerkennen und aufzuwerten. Nur wenn die Rahmenbedingungen Pflege endlich verbessert werden, können wir auch in Zukunft noch auf professionelle Pflege bauen. Für die anderen Care-Berufe sieht die Prognose nicht besser aus.

Während der Equal Pay Day, der an die Lohnungleichheit von Frauen und Männern erinnert, bereits seit 2007 besteht, ist der Equal Care Day noch relativ neu. Erst seit 2016 erinnert er in Schaltjahren am 29. Februar und in allen anderen Jahren am 1. März an eine faire und gleichwertige Verteilung von Sorgearbeit.