Heute ist der Internationale Plastiktütenfreie Tag
Ein guter Grund sich den vermeintlich praktischen Helfer mal genauer anzuschauen.
Die Plastiktüte setzt – von Produktion bis Entsorgung – viele klimaschädliche Gase frei. Und wird sie achtlos weggeworfen, was leider häufiger vorkommt, braucht es bis zu 400 Jahre, bis sie verrottet ist.
Über 11.000 Plastiktüten gehen pro Minute in Deutschland über die „Ladentheke“. Das sind viel zu viele!
Die Plastiktüte hat vor ungefähr 60 Jahren ihren Siegeszug angetreten, hier in Deutschland, aber auch in vielen anderen Ländern. Sie war schnell nicht mehr wegzudenken. Praktisch, leicht und als Werbefläche nutzbar. Warum auch nicht, möchte man meinen: Erdöl war leicht verfügbar und der Klimawandel kein Thema. So stieg der weltweite jährliche Verbrauch und wird auf ca. eine Billion, eine Zahl mit 12 Nullen geschätzt. In Deutschland sind es nach Aussage des Umweltbundesamtes über 6 Milliarden (inkl. der so genannten Hemdchenbeutel; das sind die dünnen Beutelchen für Obst und Gemüse).
Die Einweg-Plastiktüte ist dennoch für viele als Alltagshelfer kaum noch wegzudenken, aber leider auch nicht mehr aus unseren Umwelt- und Klimaproblemen. Wir finden Plastiktüten in riesigen Müllstrudeln in den Meeren, in Mägen von Tieren und als Mikroplastik an unseren Stränden. Was für viele bisher noch weitgehend unbekannt ist: Der Beitrag der Plastiktüte zum Klimawandel.
850 Millionen Tonnen CO2 werden jährlich durch die Produktion von Plastik freigesetzt.
Zur Produktion von Plastik werden ca. 6% der weltweiten Ölförderung eingesetzt.
Wir alle können dazu beitragen, die Menge der benutzen und damit im Endeffekt produzierten Tüten, zu reduzieren.
Nicht immer kann man das machen, wie wir es zu Hause machen: Einen Teil unseres Gemüses bauen wir im eigenen Hochbeet an. Da fällt dann gar kein Müll an. Aber nicht jeder hat einen Garten oder einen großen Balkon. Auch Gemeinschaftsgärten oder solidarische Landwirtschaftsprojekte sind nicht Jedermanns Sache. Ein grüner Daumen ist nun auch nicht allen gegeben.
Und trotzdem kann man viel selbst tun, um Plastikmüll zu vermeiden:
- Beim Obst- und Gemüsekauf keine Hemdchentüten verwenden sondern Obstnetze
- Einkaufskorb statt Tüte
- In vielen Supermärkten und Metzgereien darf man seinen eigenen Behälter mitbringen um Wurst und Käse nach Hause zu transportieren.
- Wenn bspw. bruchsicheres Geschirr braucht (für kleine Kinder oder um draußen zu essen) gibt es viele Alternativen, z.B. aus Bambus.
- Feste Shampoos sind besser als ihr Ruf 😉
- Tupperboxen für den Snack, das Pausenbrot und das Mittagessen fürs Büro
Welche Tipps habt ihr noch?