Nur vier Tage pro Woche arbeiten, bei gleicher Bezahlung.
Ein Wunsch vieler Beschäftigter. Genau das wurde in Island erprobt. Für eine Studie im Auftrag der isländischen Regierung wechselten 2500 Menschen fünf Jahre lang in die Viertagewoche – ohne Lohneinbußen. Das sind mehr als ein Prozent der arbeitenden Bevölkerung Islands.
Teil dieser Studie waren nicht nur Menschen, die in Büros beschäftigt sind, sondern auch Polizist*innen, Pflegekräfte oder Betreuungspersonal. So konnte man die unterschiedlichen Auswirkungen sehen. Natürlich mussten die Stunden, die weggefallen sind, kompensiert oder aufgefangen werden – u.a. durch zusätzliches Personal. Aber die Pflegekraft, die genügend Zeit hat für Erholung, Familie, Freunde und Hobbies, ist in der tatsächlichen Arbeitszeit nicht nur leistungsfähiger sondern lebt auch gesünder, was für weniger Ausfälle im Beruf sorgt.
Natürlich ist Island deutlich kleiner als Deutschland und die Wirtschaft nicht so divers, wie bei uns, aber auch bei uns sollten wir die Debatte über eine Verkürzung der Wochenarbeitszeit wieder selbstbewusst führen.
Nicht nur, weil die Produktivität der Arbeitnehmer*innen damit steigt (was übrigens auch schon bei Versuchen in australischen Firmen so zu sehen war), sondern auch, weil damit die Vereinbarkeit von Familie und Beruf deutlich vereinfacht wird.
Warum sollten wir nicht auch bei der Arbeitszeit neue Wege gehen:
- Reduzierung der Wochenarbeitszeit
- Lebensarbeitszeit- oder Chancenkonten
- Jobsharing auch in Führungspositionen
- Dort wo es geht und gewünscht wird: Weg von klassisch 9 bis 5