Junge Menschen brauchen Rückendeckung
Heute ist der Internationale Tag der Jugend! In den letzten Jahrzehnten waren es oft die jungen Menschen, die sich für etwas eingesetzt und stark gemacht haben. Sie kämpften für bessere Schulbildung, für die Freiheit der Forschung und Lehre, für eine tolerante Welt ohne Rassismus und gerade in der jüngsten Vergangenheit haben sie sich für ein massives Umdenken im Klimaschutz stark gemacht.
Aber junge Menschen brauchen bei all dem immer Verbündete. Sie brauchen uns. Gerade wenn es um ihre Bildung geht, ist die Unterstützung der Jugend wichtiger denn je.
Soziale Herkunft entscheidet über den Bildungserfolg
Denn die soziale Herkunft bestimmt in Deutschland in viel stärkerem Maß über den Bildungserfolg als in anderen Ländern. Knapp 15 Prozent der deutschen Erwachsenen mit Eltern ohne Abitur erreichen demnach ein abgeschlossenes Hochschulstudium. Im Durchschnitt der meisten OECD-Länder sind es 21 Prozent.
In Deutschland gibt es immer noch eine große Leistungsschere, die sich aber zumindest nicht weiter öffnet. Nachholbedarf besteht immer noch bei der sozialen Durchmischung von Schulen: Mit einem Anteil von 46 Prozent liegt der Anteil sozioökonomisch benachteiligter Schüler, die auch eine benachteiligte Schule besuchen, zu hoch. Zumindest um zu besseren Leistungen zu führen. Gehen Kinder aus bildungsfernen und sozial benachteiligten Schichten in nicht benachteiligte Schulen erreichen diese Schüler allerdings deutlich bessere Leistungen.
Wie geht es weiter oder besser: Wie sollte es weitergehen!
Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft fordert bereits seit Längerem eine Förderung von Schulen in Brennpunktbezirken. Weil dies eben sinnvoll ist, fordert beispielsweise auch die SPD-Rathausfraktion in Wiesbaden schon sehr lange einen Sozialindex für die Schulen. Damit wir ziel- und passgenau fördern und unterstützen können. Manche Schulen sind mit einer Vielzahl sozialer Herausforderungen konfrontiert, während Schulen in anderen Stadtteilen davon weniger berührt sind.
Wir brauchen kleinere Lerngruppen, Zeit für die Konzeptentwicklung, gut aus- und fortgebildete Lehrkräfte, Schulsozialarbeit und ein tragfähiges Unterstützungssystem aus Schulpsychologie und Jugendhilfe. Nur so kann die Kopplung von Herkunft und Bildungserfolg endlich aufgelöst werden. Außerdem muss deutlich mehr in frühkindliche Bildung und in Kindergärten investiert werden.