Das treibt mich an – warum ich für den Deutschen Bundestag kandidiere!

Heute ist der Internationale Tag der Demokratie. Ein guter Grund, darüber zu reden, warum ich mich politisch engagiere und warum ich JETZT für den Bundestag kandidiere.

Ich komme aus einer politischen Familie. Nicht unbedingt parteipolitisch geprägt, aber in den Inhalten klar sozialdemokratisch. Ich habe schon von Kindheit an mit auf den Weg bekommen, dass es richtig ist, sich für Schwächere einzusetzen, dass niemand ausgegrenzt werden darf. Das ist vielleicht der Grund, warum ich mich schon früh in der Schüler*innenvertretung engagiert habe. Alle einbinden, niemanden zurücklassen.

Mein erster Kontakt zur SPD kam über deren Jugendorganisation, den Jusos, zustande. Als Anfang der 90er-Jahre die Anschläge auf Asylbewerberwohnheime verübt wurden, wollte ich nicht nur demonstrieren, sondern mich aktiv einbringen. Für solche Taten gibt es KEINE Entschuldigung und ich rechtfertige diese auch nicht. Ich bin jedoch fest davon überzeugt, dass man gerade mit den Mitläufern reden muss. Das galt damals und gilt auch heute noch. Menschen, die den Glauben an unseren Staat und die Demokratie verloren haben dürfen wir nicht den Rattenfängern überlassen, die vermeintlich einfache Lösungen anbieten, die an Menschenverachtung aber kaum zu überbieten sind.

Dies bringt mich direkt zu einem weiteren wichtigen Punkt, warum ich mich engagiere. Ich bin fest davon überzeugt, dass es der Gesellschaft in Gänze nur dann gut geht, wenn  ALLE Menschen partizipieren können und eine Perspektive haben. Der soziale Ausgleich in der Gesellschaft ist immens wichtig. Menschen brauchen Chancen und Sicherheit. Sie müssen sich darauf verlassen können, dass ihnen in schwierigen Situationen zur Seite gestanden wird. Das ist, so wie ich es verstehe, das Versprechen des Sozialstaats – Wir kümmern uns um dich!

In den letzten Jahren, eigentlich in den letzten Jahrzehnten, hat sich die Gesellschaft auseinanderentwickelt. In einem wirtschaftlich starken Land (und das trotz mehrerer Krisen) leben zu viele Menschen an- und unterhalb der Armutsgrenze. Allein in Wiesbaden lebt jedes 5. Kind in Armut. Kinder aus wirtschaftlich schwierigen Verhältnissen haben geringere Chancen im Leben. Das ist für mich nicht hinnehmbar.

Und während die Pandemie vielen Menschen stark zugesetzt hat, wurden im gleichen Zeitraum nicht wenige Menschen deutlich wohlhabender als sie es bereits waren. Krisengewinner nennt man das wohl.

Viele Menschen sind verunsichert und haben Sorgen. Sie fürchten, ihre Familien nicht mehr angemessen ernähren zu können oder fragen sich, wovon sie die Miete zahlen sollen. Das macht anfällig für die Demagogen mit den einfachen Antworten. Das will ich nicht hinnehmen.

Es sollte in unser aller Interesse sein, dass Menschen sich respektiert und ernst genommen fühlen und das sie wissen, dass der Staat sie nicht im Stich lässt. Natürlich wird das nicht dazu führen, dass bestimmte Parteien und Gruppierungen gar keinen Zulauf mehr haben, aber es stabilisiert dennoch den Zusammenhalt in der Gesellschaft.

In den letzten 17 Jahren, also seit ich als ehrenamtliche Stadtverordnete tätig bin, habe ich oft direkt und unmittelbar erlebt, wie politische Entscheidungen unser Leben verändern. Ich habe auch erfahren, wie schwierig manche Entscheidungen sind und das Abwägungsprozesse nicht immer dazu führen, dass man die optimalste Lösung findet. Und ich habe gelernt, dass immens viele Entscheidungen auf kommunaler Ebene von Berlin abhängen. Dort werden die Rahmenbedingungen beschlossen und die Länder und Kommunen setzen es dann um. Dabei wurde mir auch bewusst, dass manche Entscheidung zwar gut gemeint war, aber die Umsetzung lokal dann doch problematisch war. Auch deshalb will ich im Bundestag für Wiesbaden Politik machen – mit meiner langjährigen Erfahrung als Stadtverordnete im Gepäck!